Kocher-Jagst-Radweg 2010

Radurlaub 2010

Kocher-Jagst-Radweg

03. bis 06. September 2010

 
 

von Claudia Dittmann und René Mitter
 

Einleitung

So denn, es gibt wieder mal etwas zu erzählen und obwohl wir nur 4 Tage unterwegs waren, ist es trotzdem wieder ein recht langer Bericht geworden. Also haltet durch oder schaut euch ein-fach nur die Bilder an !

Unser Urlaub in 2010 sollte diesmal zweigeteilt sein. Ich hatte vor vielen Jahren (ja so alt bin ich nun schon, dass ich diese Redewendung benutzen darf ) mal einen Paddelurlaub mit meinen Kommilitonen gemacht. Damals waren wir in den Masuren unterwegs. Ein unvergesslicher Urlaub, auf den ich hier aber nicht ausführlicher eingehen kann, auch wenn ich das gern tun würde.
Egal, diese Paddeltour „vor vielen Jahren“ und die Tatsache, dass wir nun in Gießen und somit an der Lahn wohnen, waren der Auslöser für unseren Plan, zuerst eine mehrtägige Paddeltour mit Zelt zu machen.

Kurz zusammengefasst, es war anstrengend, schön, nass und kalt. Wir hatten wettertechnisch leider nicht die besten Bedingungen und trotz angemessener Ausrüstung habe ich mir dabei eine Erkältung zugezogen. Jaja, diesmal habe ich geschwächelt und nicht Claudia. Ursprünglich wollten wir direkt nach der Paddeltour auf das Rad steigen und eine Runde entlang der Lahn, des Rheins und der Sieg fahren. Dafür hätten wir aber gut eine Woche benötigt, die wir leider aufgrund meines gesundheitlichen Ausfalls nicht mehr hatten.

Kurzum, uns blieben also effektiv nur mehr 4 Tage für eine Radtour. Und die wollten dann natürlich sinnvoll genutzt werden. Da kam mir in den Sinn, dass mir meine liebe Schwester zum Geburtstag ein „Bikeline“ Radtourenheft vom Kocher-Jagst-Radweg geschenkt hatte.

Sicher nicht ganz uneigennützig, denn der Radweg führt fast direkt an ihrer Haustür entlang und wir hatten sie schon lange nicht mehr besucht. So bot sich uns die Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, was wir natürlich prompt taten. Und los geht´s!!!

 

Freitag, der 03.09.2010

Kupferzell (OT Rüblingen) – Möckmühl (Jagst)



Nachdem wir bereits am Vortag bei meiner Schwester angereist waren, konnten wir nun gleich nach dem Frühstück aufbrechen.

Unser Auto machte es sich in der riesigen Garage bequem (das kennt es ja sonst gar nicht) und ich packte unsere Taschen an die Räder.



Wenn sich jetzt einer fragt, warum ich hier den Packesel mache … ich weiß es auch nicht. Es ist einfach so . Der Mann trägt das Gepäck und die Frau kocht das Essen... oder so ähnlich.

Da Rüblingen ein Stück oberhalb des Kochertals liegt, hieß es zunächst mal richtig schön den Berg runterrollen. Mit Gepäck und funktionierenden Bremsen macht das richtig Spaß!

Unten landeten wir dann im kleinen Örtchen Döttingen und bogen gleich nach links, flussabwärts auf den Radweg ab.

Auf bestem Asphalt ging es über Wiesen und Felder bis nach Künzelsau, einem kleinen aber feinen Städtchen am Kocher.



Hier wurde kurz pausiert und eine kleine Runde durch das örtliche Schloss (inzwischen als Internat genutzt) gedreht.



Sehr hübsch (die) da !

Der Ostwind nahm zu und wehte uns immer weiter in Richtung Kochermündung. Der Radweg verläuft hier fast ausschließlich auf perfekt asphaltierten Wirtschaftswegen. Traumhaft!



Und wenn der Weg im Wald mal nicht asphaltiert ist, dann besteht er aus zweispurigen Betonplatten wie diesen hier.



Die sind so exakt verlegt, dass man kaum die Kanten zwischen den Platten spürt. Das ist schon etwas Luxus. Da sind wir auch andere Sachen gewohnt. Wer unsere anderen Radreiseberichte kennt, der erinnert sich vielleicht noch an die „Mecklenburgischen Schlaglochplatten“ auf dem Ostseeküstenradweg.

Insgesamt ist dieser Teil bis auf ein paar kleine Wellen absolut flach. Perfekt zum Einrollen auf der ersten Etappe.

Am Neckar angekommen, kann man bei Bedarf einen Abstecher nach Neckarsulm und Heilbronn machen.

In unseren Zeitplan passte das allerdings nicht. Also fuhren wir kurz am Neckar entlang bis nach Bad Friedrichshall, um dort dann auf die Mündung der Jagst zu treffen und dieser dann zu folgen.

In Neudenau hat man die Möglichkeit, dem Talweg zu folgen oder aber einen Abstecher durch das etwas höher gelegene Städtchen zu machen. Claudia entschied sich für den Abstecher, es war ohnehin Zeit für eine kleine Pause.



Nachdem wir uns durch eine Reihe kleiner Gassen geschlängelt hatten, erreichten wir einen sehr schönen kleinen Marktplatz. Wir stellten unsere Räder am Brunnen ab und wurden sogleich vom herrlichen Duft frischer Backwaren überwältigt. Dem konnten wir uns nicht entziehen und so gab es für jeden ein leckeres Stück Kuchen.







Das tat gut und so machten wir uns gut gestärkt auf den Weg. Das Tagesziel war nicht mehr weit. Ich hatte vorab schon ein paar Unterkünfte herausgesucht. Ich hatte genug Zeit dafür, weil ich ja krank war. Außerdem spart man sich dadurch die teils lästige Sucherei.

Unser Tagesziel war in diesem Fall das Städtchen Möckmühl mit der „Kleinen Radlerherberge“. Klingt jetzt erst mal nicht so spektakulär, aber das, was ich darüber im Internet gefunden hatte ließ viel Gutes erwarten. Und ich kann nur sagen, unsere Erwartungen wurden noch bei Weitem übertroffen.



Klasse Fahrradständer gab es da!



Ich könnte hier nun seitenweise und ausschweifend darüber berichten, wie gut uns diese Unterkunft gefallen hat. Aber ich versuche es mal mit wenigen Worten auf den Punkt zu bringen.
Hier hat jemand konsequent alle Ideen gesammelt die einem Radler an einer Unterkunft wichtig sind. Und das Beste daran, derjenige hatte auch die finanziellen Mittel, wirklich alle seine Ideen zu realisieren. Dazu noch eine große Portion an Geschmack und Sinn für Ästhetik, kombiniert mit den Auflagen des Denkmalschutzes und man hat eine Unterkunft, die ihres Gleichen sucht! Wir waren überwältigt, aber am Besten ist es wohl, ihr seht es euch selbst mal vor Ort an.

Man bekommt die Ausstattung eines Hotels zum Preis einer Jugendherberge. Das liegt sicher vor allem daran, dass kein Personal nötig ist. Die Anmeldung erfolgt über einen Automaten, von dem man einen Zugangscode bekommt. Wirklich sehr praktisch.







Nach einer heißen Dusche gingen wir noch schnell das Nötigste einkaufen, um uns ein leckeres Abendessen zu kochen. Dann legten wir unsere müden Körper auf den erstklassigen Betten ab und ließen in Gedanken den Tag noch mal Revue passieren.



 

Profil:



Tageskilometer: 93,37 km

Tageshöhenmeter: 398 hm

Gesamtkilometer / -höhenmeter: 93 / 398

 

Samstag, der 04.09.2010

Möckmühl (Jagst) – Kirchberg an der Jagst



Herrlich ausgeruht erwachten wir in der kleinen Radlerherberge. Nach einem guten Frühstück mit frischen Brötchen vom Bäcker um die Ecke machten wir uns auf den Weg.

Es war noch etwas kühl und die Wiesen waren von Tau bedeckt. Habt ihr eine Vorstellung, wie so eine am Vortag frisch gemähte Wiese am Morgen riecht? Ich hab es immer noch in der
Nase...



Obwohl es stetig leicht bergan ging, kamen wir gut voran.
An einer Kreuzung interpretierte ich dann leider ein Hinweisschild etwas falsch, weshalb wir nach etwa 3km an dieser Furt standen.



Sieht auf dem Bild nicht so dramatisch aus, aber da war schon ordentlich Strömung, die Steine waren mit Algen bedeckt und entsprechend rutschig. Bei 30°C im Sommer wären wir da wohl mit Schwung durchgefahren. So hatten wir allerdings Schiss und drehten lieber um. Wir wollten nicht riskieren, mit den Rädern abzuschmieren und uns nass zu machen.



Die Planer des Radwegs hatten wirklich keine Kosten und Mühen gespart und errichteten sogar diese etwas ungewöhnliche Brücke.

Die nächste kleine Pause machten wir am Kloster Schöntal. Die Sonne stand gerade hoch und wir labten uns an den restlichen Waffeln.



Hier musste kurz vorher noch eine Hochzeit stattgefunden haben, das Brautpaar lief noch draußen rum und ließ sich fotografieren.



Einige andere Radler pausierten hier auch noch, wir hatten sie schon in Möckmühl gesehen. Insgesamt traf man schon gelegentlich auf andere Radtouristen, aber das war sehr wenig im Vergleich zu den großen Flussradwegen wie z.B. an der Elbe.

Der einzige kleine Regenschauer während der 4 Tage ereilte uns dann in Langenburg. Wir konnten uns aber in einer überdachten Brücke unterstellen.



Dort herrschte ein reges Begängnis und wir fragten eine alte Dame, warum dies so sei. Sie meinte, im örtlichen Schloss Langenburg gäbe es Feierlichkeiten und deshalb viele Besucher. Sie war dann auch so nett, uns zu fotografieren.



Nach 10 Minuten hörte der Regen auf und wir konnten von der Sonne gekitzelt weiter fahren.

Im kleinen Dorf namens Hürden muss es mal eine Wassermühle gegeben haben. Übrig scheint davon nur das alte Wasserrad zu sein. Der Name des Ortes war dann auch bald Programm.



Ab Hessenau ist das Jagsttal nämlich offenbar nicht mit dem Rad befahrbar. Der offizielle Radweg biegt hier jedenfalls aus dem Tal ab und bis man in Leofels angekommen ist, hat man schon eine ordentliche Hürde in Form eines Berges zu überwinden.

Über Dörrmenz und Lendsiedel kommt man dann nach Kirchberg an der Jagst, unserem Tagesziel.

Dort angekommen haben wir gleich mal an der ersten Infotafel angehalten und nach Unterkünften geschaut. Nach einigen Anrufen stellte sich heraus, dass zum Samstag leider alles ausgebucht war. Also blieb uns nur die Jugendherberge, in der hatte ich vorab schon mal angerufen.

Wir folgten der Ausschilderung und durften erst mal wieder runter an die Jagst fahren. Über die Brücke und dann??? Kein Schild mehr, also mussten wir einen Anwohner fragen, welcher uns dann einen schönen Berg rauf schickte. Oben angekommen sahen wir dann einen typischen Herbergsbau.

Kein Auto, kein Mensch, vollkommene Stille... etwas gespenstisch. Wir hatten keine Wahl, also rein und am Empfang geklingelt.

Gleich darauf kam eine etwas verwirrt oder auch verschlafen aussehende Frau, die uns dann auch das Zimmer zeigte.
Auf unsere Frage, ob denn noch jemand im Haus sei, meinte sie, dass am Abend dann noch eine Mädchen-Trainingsgruppe kommen würde. Das beruhigte uns zunächst .



Aber ok, das Zimmer war sauber, die Duschen auch und bis die Trainingsgruppe eintraf war es auch ruhig. Danach leider nicht mehr ...!

Einkaufen musste nun auch noch jemand, es war ja Samstagabend und Sonntag ist das dann immer schlecht. Also stieg ich wieder rauf aufs Rad, runter an die Jagst, auf der anderen Talseite wieder rauf und einen Supermarkt gesucht. Mit vollen Taschen wieder runter an die Jagst und wieder hoch zur JH. Das hätten wir auch erledigen können bevor wir zur Herberge gefahren sind.

Claudia steckte dann auch noch eine Tupperdose in Brand, als sie diese zu nah an ein Teelicht stellte. Der Verschluss der Tupperdose war damit hinüber und Claudia hatte sich beim Löschen noch eine ordentliche Brandblase am Finger geholt. Irgendwas ist immer...



Profil:



Tageskilometer: 87,58 km

Tageshöhenmeter: 791 hm

Gesamtkilometer / -höhenmeter: 181 / 1184

 

Sonntag, der 05.09.2010

Kirchberg an der Jagst – Abtsgmünd (Kocher)



Nachdem wir dann auch irgendwann geschlafen haben (die Trainingsgruppe muss offenbar auch irgendwann erschöpft gewesen sein), erwachten wir am Morgen wieder gut ausgeruht.

Nachdem sich der Morgennebel verzogen hatte, gab es einen schönen Ausblick auf Kirchberg:



Beim Frühstück (welches übrigens gut war) kamen wir mit einem Ehepaar ins Gespräch, die ebenfalls mit dem Rad unterwegs waren, allerdings in der umgekehrten Richtung. Sie waren in Aalen gestartet. Bis dort und noch ein Stück weiter wollten wir an dem Tag kommen.

Wieder auf dem Rad, ging es erst mal wieder runter an die Jagst, um natürlich gleich wieder den halben Berg auf der anderen Seite hoch zu fahren. Das kannte ich ja nun schon.

Über ein Stückchen geschotterten Waldweg kommt man zu einer der vielen überdachten Holzbrücken. Warum die in der Gegend so häufig vorkommen, würde mich auch mal interessieren.







Ab Mistlau steigt der Weg dann wieder spürbar an und man verlässt das Jagsttal Richtung Lobenhausen. War aber gut fahrbar und nicht übermäßig steil, wenn ich mich recht erinnere.

Die Jagst beschreibt in dem Bereich einige Schleifen, die man aber bis nach Crailsheim links liegen lässt. Aber auch oberhalb des Tals ist es schön und man hat einen guten Blick auf die umliegende Landschaft.







Nach einer schönen Abfahrt ins Tal erreicht man Crailsheim und diese schöne Brücke. Es waren eine Menge Fußgänger unterwegs am Sonntagvormittag bei herrlichem Sonnenschein.



In Crailsheim wird man elegant an der Peripherie vorbei geschleust und landet dann im Zentrum auf dem:











Ein schönes Städtchen, aber wir hielten uns nicht lange auf.

Es ging etwas wellig weiter und zum Sonntag waren außer uns auch einige Radler auf Tour.



Bis Ellwangen verläuft der Radweg teilweise parallel zur B290. Es stört aber nicht wirklich, denn dann biegt er auch wieder ab und führt durch ein herrliches Waldstück.

Einziges Problem auf den freien Stücken war der Gegenwind, den wir zu spüren bekamen. So waren wir doch etwas langsamer unterwegs.

In Ellwangen machten wir dann unsere Mittagspause mit Brot, Käse und Gemüse.



Weiter ging es gegen den Wind bis zum Bucher Stausee. Hier war zu der Zeit ein reges Treiben an Fußgängern, Skatern, Seglern, Radlern und uns .



Man nähert sich nun immer mehr der Jagstquelle. Um diese zu sehen, bedarf es aber eines Abstechers, den wir jedoch nicht fuhren.

In Westerhofen galt es sich dann zu entscheiden, ob wir rechts abbiegen und so den kürzeren Weg hinauf zur Kapfenburg fahren oder geradeaus und damit in einem Bogen den längeren Weg.

Wir entschieden uns für den kürzeren Weg. Eine folgenschwere Entscheidung, denn wenn man hoch hinaus möchte, ist der kurze Weg eben oft der steilste. So auch hier!

Mein Tacho zeigte Steigungsprozente im Bereich der 18 und 19 % an. Und das über eine Strecke von fast 1,5 km.



Das hat schon etwas gezwickt in den Beinmuskeln!

Die Kapfenburg haben wir uns dann etwas ausführlicher angesehen und die Aussicht genossen.







Wirklich sehr schön dort oben. Aber wir wollten noch ein Stück weiter kommen.

Also ging es am Waldrand entlang auf Sandwegen über die Hochebene dahin in Richtung Unterkochen.

Vor der zu erwartenden Abfahrt wurden noch schnell die Halstücher und Windjacken angelegt und dann ging es hinunter. Herrlich! Einfach mal rollen lassen. Der Tacho zeigte nachher
fast 60 km/h als max. Geschwindigkeit an und da hab ich noch gebremst, um Claudia nicht davon zu rollen, das macht Spaß!!!

Und zur Belohnung gab es dann in Aalen ein leckeres Eis.



Oder auch zwei wie man sieht!!!

Auch Aalen ist ein schönes Städtchen mit einer netten Altstadt. Wir ließen sie aber hinter uns und fuhren weiter bis nach Abtsgmünd. Dort hatten wir vorab einen Gasthof angerufen und ein günstiges Zimmer reserviert.

Bis dahin rollte es dann auch wieder sehr gut, da wir den Wind wieder im Rücken hatten.



Der Gasthof Adler sah von außen auch einladend aus. Das Zimmer war einfach aber zweckmäßig und günstig. Leider roch es aus der Küche so stark nach, nun ja nennen wir es mal ranzigem Fett, dass wir davon absahen dort zu Abend zu essen.

Stattdessen machten wir noch einen kleinen Spaziergang und gingen dann in einen italienischen Imbiss auf der anderen Straßenseite. Den können wir empfehlen, das Essen war lecker, die Bedienung sehr gesprächig und nett.



Profil:



Tageskilometer: 92,01 km

Tageshöhenmeter: 803 hm

Gesamtkilometer / -höhenmeter: 273 / 1987

  

Montag, der 06.09.2010

Abtsgmünd (Kocher) – Kupferzell (OT Rüblingen)



Die letzte Etappe stand auf dem Plan und unsere Beine waren morgens etwas schwer. Das verlangte nach einem ordentlichen Frühstück. So richtig gemundet hat es uns dann aber leider nicht im Gasthaus Adler. Also nur eine Empfehlung wenn man günstig übernachten möchte. Das Frühstück kann man sich sparen.



Also lieber schnell die Räder aus der Garage geholt und aufgesattelt.

Sonnenschein, tolle Landschaft und Rückenwind, was braucht man mehr?



Es rollte hervorragend und wir kamen gut voran.



Und so fuhren wir durch bis nach Gaildorf wo wir eine kleine Pause auf dem Marktplatz machten und eine Runde durch das alte Schloss drehten.



Von hier an wird es dann auch wieder etwas wellig, weil der Radweg nicht immer unten im Tal bleibt. Ist aber sehr schön und abwechslungsreich.



Auf dem Bild sieht man hinten den Radweg, wie er da hoch und runter geht. Aber alles gut fahrbar und man kann oft noch Schwung aus der Abfahrt mitnehmen. Der eine mehr die andere weniger .

Hier mussten wir zum Glück nur runter fahren.



In Westheim wollten wir dann mal schlau sein und statt des kurzen Weges, den langen Weg nehmen, um einen Berg hoch zu kommen.

Dies hatte aber zur Folge, dass wir erst weiter am Kocher entlang hinunter fuhren, um dann vor einem kurzen aber satten Anstieg zu stehen. Der Tacho zeigte auf dem letzten Stück wieder Steigungen von über 18% an, wenn auch nur ganz kurz.



Wenig später erreichten wir dann Schwäbisch Hall.

Hier kommt man über den sehr schönen Stadtpark in die Altstadt hinein.







Die große Treppe auf dem Marktplatz kannten wir schon und so fuhren wir geradewegs dahin. Wobei geradewegs in dem Fall durch enge kleine Gassen hoch hinauf bedeutet. Einige Fußgänger meinten, dass wir das aber nicht mit den vollgepackten Rädern schaffen würden.

Wir bewiesen ihnen mit einem Lächeln im Gesicht das Gegenteil (auch wenn die Beine dabei brannten), was wiederum staunende Gesichter zur Folge hatte.



Auf der Treppe hieß es dann erst mal gemütlich Mittagspause, denn wir hatten noch viel Zeit und nicht mehr viel Weg bis zum Ziel.



Nach Schwäbisch Hall folgt der Radweg weitestgehend dem Verlauf des Kocher, immer schön im Tal entlang.



Kurz vor Braunsbach erreicht man die Kochertalbrücke, über welche die A6 das Tal quert. Ein riesiges Bauwerk mit einer Höhe von 185m über dem Tal und einer Länge von 1128m.



Wirklich beeindruckend, wenn man da so drunter steht, kommt man sich schon winzig vor.



Kurz nach der Brücke steigt der Radweg dann plötzlich noch mal so richtig an, während die parallel verlaufende Straße aber flach bleibt. Noch mal zeigte der Tacho 18% oder mehr an, die Oberschenkel brannten, aber da mussten wir durch.

Nach Braunsbach ist es dann auch nicht mehr weit bis nach Döttingen, wo wir drei Tage zuvor in den Kocher-Jagst-Radweg eingestiegen waren.



Schnell noch in einen Hundehaufen getreten (muss ja auch mal sein ) und ein Abschlussfoto gemacht, bevor wir dann noch den Berg hinauf Richtung Rüblingen vor uns hatten.

Das letzte Stück genossen wir dann noch so richtig, der Anstieg lässt sich wirklich schön gleichmäßig fahren.





Profil:



Tageskilometer: 78,48 km

Tageshöhenmeter: 651 hm

Gesamtkilometer / -höhenmeter: 351 / 2638
 

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, der Kocher-Jagst-Radweg ist einer der schönsten Radwanderwege, den wir bisher gefahren sind. Durchaus vergleichbar mit unserem bisherigen Favoriten dem „Bodensee-Königssee-Radweg“, nur eben etwas kürzer und mit einfacherem Profil.

Man kommt kaum durch große Städte mit der dazugehörigen Hektik und dem Verkehr. Die Wegbeschaffenheit ist absolut erstklassig. Geschätzte 85 bis 90 % sind feinster Asphalt. Der Rest gute Sandwege und vielleicht mal ein Stück durch den Wald mit wenigen Wurzeln. Mit etwas Vorsicht durchaus auch durchgängig mit dem Rennrad fahrbar.

Es gibt tolle und interessante Unterkünfte wie die kleine Radlerherberge in Möckmühl, aber auch eine Übernachtung im ehemaligen Bahnwaggon oder im Heuhotel ist möglich.

Wenn man es etwas gemütlicher angehen möchte, kann man sich auch gut eine Woche Zeit nehmen und noch den einen oder anderen Abstecher machen. Aber auch in 3 bis 4 Tagen kommt man herum, dann eben etwas sportlicher.

Uns hat es mal wieder riesig Spaß gemacht, wir hoffen unser Bericht (oder zumindest das eine oder andere Bild) hat euch ein wenig gefallen!